Zu Beginn des Wahlkampfs gab sich Alexis Tsipras siegessicher und hochmutig. Nichts weniger als die absolute Mehrheit der Mandate wollte er haben, um alleine regieren zu können.
Der CDU-Politiker und EU-Außenexperte, Elmar Brok, unterstützt eine schnelle Klärung des Mandats – „Ohne Umbau des Staatsapparates ist die Sache bald erledigt“. Ob sich Tsipras aus Sicht der EU als vertrauenswürdiger Verhandlungspartner im Schuldenstreit herausstelle, werde sich schon bald offenbaren.
Gregor Gysi von der Partei DIE LINKE in Deutschland unterstützt Alexis Tsipras mit allen Kräften dabei, erneut eine Mehrheit für eine linke Regierung in Griechenland zu erringen.
Der griechische Premier setzt alles auf eine Karte, um seine bröckelnde Macht zu festigen. Wegen der Sturheit der Tsipras-Regierung, aber auch wegen der Borniertheit der EU-Partner.
Neuwahl in Griechenland: Spontan wenig Begeisterung unter Griechen
Der Preis, den Tsipras für seinen Befreiungsschlag zahlt, ist die Spaltung seines linken Dachverbands Syriza: Die radikale Linke will als eigene Kraft zur Wahl antreten. Das gibt Tsipras bei Syriza freie Hand.
Die Regierung in Athen weiß nur zu genau, dass die Bundesregierung niemals eingestehen würde, dass die Griechenland Rettung letztendlich gescheitert ist. Denn dann würden die Steuerzahler die verfehlte Politik unserer Regierung ausbaden müssen. Tsipras kennt diese Achillesferse.
Den Grexit verhindert hat der Ministerpräsident mit seiner Kehrtwende indes noch nicht. Da ist zum einen der Umstand, dass Tsipras nun die Bedingungen für ein Rettungspaket erfüllt, das längst vom Tisch ist.