Auch wenn sich die meisten Menschen in Deutschland an die Beschränkungen in der Coronakrise halten, die Ungeduld wächst. Mit großer Spannung und Hoffnung schauen viele deshalb auf morgen: dann will die Bundeskanzlerin erneut mit den Länderministerpräsidenten darüber beraten, ob das öffentliche Leben in Deutschland langsam wieder hochgefahren werden kann. Eine Grundlage für die Entscheidung dürfte auch die Empfehlung der Nationalakademie Leopoldina sein. Sie plädiert für eine baldige Rückkehr zur Schule. Auch Geschäfte und Behörden sollen schrittweise eröffnen und Reisen wieder erlaubt werden – aber unter Bedingungen. Wie könnte eine Exit-Strategie aussehen? Wann werden die strengen Auflagen für Bürger und für Unternehmen in Deutschland wieder gelockert? Wie realistisch sind die Vorschläge der Leopoldina?¹
Die NRW-Landesregierung steuert auf eine schrittweise Öffnung der Schulen zu. NRW strebt an, „möglichst zeitnah nach den Osterferien wieder in einen geregelten Schulbetrieb zu kommen“, teilte das NRW-Schulministerium auf Anfrage der Düsseldorfer Rheinischen Post mit. Auf diese Weise könnten auf der Grundlage von schriftlichen Prüfungen Schulabschlüsse vergeben werden. Nach einer gewissen Vorbereitungszeit könnten die Schulen einige Tage später schrittweise wieder für Prüfungsjahrgänge öffnen. Es sei wichtig, dass sich die Schüler in ihren Schulen auf anstehende Prüfungen vorbereiten könnten. Für schwer organisierbar hält es das Ministerium, gleichzeitig an allen Grundschulen wieder zu beginnen, wie von der Leopoldina vorgeschlagen. Das NRW-Schulministerium will nach den Beratungen der Regierungschefs am Mittwoch noch am selben Tag über die Öffnung der Schulen in NRW informieren.²
NRW-Minister Stamp: „Schul- und Kita-Start direkt nach den Osterferien ausgeschlossen“
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hält es für „ausgeschlossen, dass schon am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen“. Die Landesregierung verhandele derzeit mit den Kita-Trägern über einen Stufenplan und bereite einen „Maßnahmenkatalog für ein sicheres Beisammensein zwischen Kindern und Erzieherinnen und Erziehern“ vor, sagte Stamp der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Bei den Maßnahmen gehe es um Hygieneregeln, die mit den Kindern eingeübt werden müssten, zum Beispiel das Händewaschen. Die Landesregierung diskutiere darüber, „dies zunächst mit den älteren Kindern einzuüben und dann jahrgangsweise zu erweitern“, sagte der FDP-Politiker. „Eventuell könnten wir Ende des Monats damit beginnen, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bis dahin gewährleistet werden kann.“³
¹phoenix-Kommunikation ²Rheinische Post ³Westdeutsche Allgemeine Zeitung