Laschet warnt vor wachsender Terror-Gefahr in NRW

Laschet will Druck auf Islamverband Ditib erhöhen

Laschet warnt vor wachsender Terror-Gefahr in NRW

Die CDU habe mit ihrem künftigen Koalitionspartner FDP ein umfassendes Paket zum Schutz der Bürger vor Terror vereinbart: „Das reicht von der Prävention bis hin zu neuen Fahndungsinstrumenten“, so der CDU-Landesvorsitzende. „Unser Ziel ist es zudem, mehr Polizei auf die Straße zu bringen. Dafür wollen wir die Polizeiassistenten, die die Polizei von Bürokratie entlassen sollen, jetzt so schnell wie möglich einstellen.“ Laschet sagte auch: „Unser Ziel ist es, dass die Gemeinden auf Dauer zu einer deutschen Institution werden, die organisatorisch von einem fremden Staat unabhängig sind.“ Ditib müsse sich auf die seelsorgerische Betreuung konzentrieren – und nicht etwa auf innertürkische politische Diskussionen über das Verhältnis von Staatspräsident Erdogan zur Gülen-Bewegung. „Das muss Ditib sauber trennen“, forderte Laschet. „Wenn das gelingt, kann man Partner sein – sonst nicht“, fügte der CDU-Landesvorsitzende hinzu. Kölner Stadt-Anzeiger

Auch wenn das manch einer vielleicht nicht hören möchte: Die übergroße Mehrheit der Muslime in Deutschland will mit dem islamistischen Terrorismus nichts zu tun haben und hat es nicht. Sie verurteilt die Attacken von Menschen, die ihre Religion diskreditieren, instrumentalisieren, sogar verhöhnen. Und übersehen sollte man nicht: Die meisten Opfer der Mörder sind weltweit immer noch die Muslime selbst. Dass die muslimische Gemeinschaft heute in Köln mit einem Friedensmarsch ein deutliches Zeichen setzt, ist richtig und überfällig. In der Vergangenheit konnte man den Eindruck gewinnen, dass der einen oder anderen islamischen Organisation eine Distanzierung von islamistischer Gewalt schwerfällt.

Nun muss nicht jeder Moslem immer wieder seine Friedensliebe betonen. Genauso wenig, wie jeder Deutsche ständig zu erklären braucht, Gewalt von rechts oder von links abzulehnen. Auch wird der Marsch weder die Islamfeinde hierzulande beeindrucken noch feige Mörder von weiteren Taten abhalten. Aber in der aufgeheizten, sehr islamkritischen Stimmung geht es um den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Werte, die dieses Land verbinden. Und von denen auch Muslime profitieren.

Deswegen müssen gerade sie jetzt auf die Straße gehen, um sich zu den Gemeinsamkeiten klar zu bekennen und vom Terror ebenso klar abzugrenzen. Womöglich gelingt es sogar, Stigmatisierungen aufzubrechen und das gesellschaftliche Klima ein wenig zu beruhigen. Dass die „Türkisch-Islamische Union“, Ditib genannt, nicht mitmachen wollte, verwundert freilich nicht. Es handelt sich um eine offenbar ohnehin zwielichtige Organisation, deren Imame unter anderem zuletzt im Verdacht standen, in Deutschland im Auftrag der türkischen Regierung Gegner von Präsident Erdogan bespitzelt zu haben. Nicht teilzunehmen ist da eigentlich nur konsequent – alles andere wäre geheuchelt. Lausitzer Rundschau

Aiman Mazyek: „Wir müssen weiter auf die Straße“

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime und derzeitige Sprecher des Koordinationsrats, Aiman Mazyek, fordert die Muslime auf, gegen Extremismus weiter auf die Straße zu gehen. Die Unterstellung, die Islamverbände täten zu wenig, um Terrorismus zu bekämpfen, sei gefährlich, weil sie als Steigbügelhalter für IS und Konsorten fungiere. „Die wollen mit ihren Morden die Spaltung der Gesellschaft, und das Beste, was ihnen passieren kann, ist, wenn wir den Islam mit ihrem mörderischen Terror in einen Topf werfen“, sagte Mazyek der „Rheinischen Post“. „Dennoch müssen wir weiter auf die Straße gehen, uns zeigen, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und den Frieden kämpfen und den Extremismus verurteilen“, sagte Mazyek. Öffentliche Demonstrationen seien dafür ein geeignetes Mittel. Deshalb hat und wird sich der Zentralrat der Muslime auch an den Friedensmärschen in Köln (17. Juni) und Berlin (23. Juni) beteiligen. Rheinische Post

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