Flüchtlinge zeigen große Dankbarkeit und Bereitschaft zur Integration – Anlässlich des Weltflüchtlingstages (20.06.): Erste Ergebnisse einer aktuellen Sinus-Migrationsstudie
Das Thema „Flüchtlinge und Migration“ beherrscht seit geraumer Zeit die Agenda von Politik, Medien und Zivilgesellschaft. Dabei kommt eine wichtige Gruppe in der öffentlichen Debatte nur selten zu Wort: die Geflüchteten selbst. Das SINUS-Institut hat Flüchtlingen daher u.a. folgende Fragen gestellt: Wie wichtig ist es Geflüchteten, sich in Deutschland zu integrieren? Was erhoffen sie sich von ihrer Zukunft? Welche Sorgen und Befürchtungen haben sie? Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni werden erste Studienergebnisse veröffentlicht.
Die befragten Geflüchteten bekunden große Bereitschaft zur Integration in die deutsche Gesellschaft. Mangels Kontaktpunkten im Alltag ist die deutsche Kultur für Flüchtlinge aber noch eine „große Unbekannte“. Viele befinden sich nach ihrer Ankunft in Deutschland in einer Situation zwischen Zukunft und Vergangenheit.
Beispieläußerung: „Es ist alles anders hier und nicht so einfach, aber ich weiß, dass ich das unbedingt so machen will wie hier, wenn ich hier lebe. Ich muss die Termine respektieren, ich muss pünktlich sein, die Sprache ist wichtig, alles, wie man es hier macht, möchte ich richtig machen. Ich habe beschlossen hierher zu kommen, also muss ich doch ein Teil davon sein, das ist klar. Ich versuche das wirklich.“ (Weiblich, 25 Jahre, geflüchtet aus Syrien)
Geflüchtete sorgen sich um den geringen Integrationswillen von Teilen der Neuzuwanderer
Viele Flüchtlinge distanzieren sich bewusst von denjenigen Geflüchteten, die sich der Gesellschaft gegenüber verschließen. Häufig wird die Sorge geäußert, dass das Verhalten einzelner „Unruhestifter aus den eigenen Reihen“ ein schlechtes Licht auf alle Geflüchteten wirft.
Trotz großem Anpassungswillen gibt es unter Flüchtlingen auch nachdenkliche Stimmen, wenn es um erfolgreiche Integration geht. Teilweise wird Skepsis geäußert, weil unterschiedliche Kulturen aufeinanderstoßen. Manche befürchten, zur Anpassung gezwungen zu werden (Assimilationszwang), und wieder andere finden, die deutsche Flüchtlingspolitik sei auf Eigennutz bedacht, weil nur die Jüngeren und gut Ausgebildeten in Deutschland erwünscht seien. Dabei wird häufig betont, dass man seine Staatsbürgerschaft unter keinen Umständen aufgeben will.
Beispieläußerung: „Integration ist wirklich schwer, nicht jeder kann sich so einfach integrieren. Was wir hatten, haben wir verlassen, und hier gibt es neue Regeln und Gesetze, mit denen wir leben sollen.“ (Männlich, 35 Jahre, geflüchtet aus dem Iran)
Integration in den Arbeitsmarkt bzw. finanzielle Unabhängigkeit von Transferleistungen ist das wichtigste Ziel
Das zentrale Ziel der Geflüchteten ist es, nicht vom deutschen Sozialsystem abhängig zu sein bzw. zu bleiben. Schnelle finanzielle Unabhängigkeit durch Integration in den Arbeitsmarkt hat für die Flüchtlinge einen sehr hohen Stellenwert. Man will sich anstrengen und fühlt sich in der Pflicht, seinen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
Beispieläußerung: „Egal, was es ist – ob Sprache oder Arbeit oder was anderes: Man muss sich anstrengen. Man soll nicht kommen und sagen, ich möchte eine Wohnung und ein Haus und ein Lohn, so läuft das nicht. […] Sie [Die Deutschen] haben uns etwas angeboten, und wir müssen das nun nutzen. Wir als Flüchtlinge müssen das nutzen. Dass wir einer Arbeit nachgehen, zur Schule gehen, Vokabeln lernen, Hausaufgaben machen.“ (Männlich, 29 Jahre, geflüchtet aus dem Irak)
Allerdings sehen sich viele oft zur Passivität gezwungen und entsprechend ausgebremst. Man wartet auf die Aufenthaltsgenehmigung, auf den Platz im Sprachkurs oder auf eine andere Unterkunft. Das Abwarten und die Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Asylverfahrens drückt auf die Stimmung. Erzwungene Untätigkeit fördert depressive Gedanken.
Sicht auf Deutschland: Große Dankbarkeit unter den Geflüchteten
Die aus krisen- und kriegserschütterten Ländern Geflüchteten sind trotz Schwierigkeiten im Asylverfahren vor allem dankbar, vom deutschen Staat aufgenommen worden und in Sicherheit zu sein. Positiv hervorgehoben wird die Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit der deutschen Gesellschaft. Man weiß zwar, dass es neben den Befürwortern auch Gegner der Flüchtlingshilfe gibt, letztere wären aber klar in der Minderheit. Von der Mehrheit der Gesellschaft fühlt man sich willkommen geheißen.
Beispieläußerung: „Die Deutschen haben viel für uns gemacht. Wir sind nicht so lange hier, aber die haben viel gemacht. Ich habe großen Respekt gegenüber diesen Menschen, den Deutschen. Wir brauchten Sicherheit und wir haben die Sicherheit hier gefunden. Was will man mehr? Die haben ihr Land, ihre Häuser für uns geöffnet, uns mit offenen Armen empfangen.“ (Weiblich, 39 Jahre, geflüchtet aus dem Irak)
Methodischer Hinweis
Im Auftrag des vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. führt das SINUS-Institut derzeit eine empirische Studie zur Migrantenpopulation in Deutschland durch. Die Untersuchung befasst sich mit den Befindlichkeiten, Orientierungen und Perspektiven von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.
In einer ersten Projektphase wurden im Zuge qualitativer Tiefeninterviews auch 40 Geflüchtete aus Syrien, Irak, Afghanistan, Iran und von Bürgerkriegen betroffenen Ländern in Afrika befragt. Alle Studienteilnehmenden sind nach dem 01.01.2015 nach Deutschland gekommen. SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH
Verfassungsschutz warnt vor zunehmender Judenfeindlichkeit von Migranten in Deutschland
Das hessische Landesamt für Verfassungsschutz warnt davor, muslimischen Antisemitismus in Deutschland zu unterschätzen. Die Sicherheitsbehörde kommt zu dem Ergebnis: Die Judenfeindlichkeit islamischer Migranten sei mindestens so bedeutsam wie der „traditionelle Antisemitismus der Rechten“.
Islamismus: Antisemitismus als integraler Bestandteil der Ideologie
Antisemitismus ist ein konstitutives Element des Islamismus. Der antisemitische Kerngehalt islamistischer Agitation kann auch durch die Betonung des gegen Israel gerichteten und aus dem Kampf zwischen Juden undArabern um einTerritorium herrührendenAntizionismus nicht überdeckt werden. DieGenese des Antizionismus islamistischer Organisationen zeigt diesen als antisemitisch grundiert und gegen die Juden gerichtet.
Eine wesentliche Grundlage ist die 1950 erschienene Schrift„Unser Kampf mit den Juden“ des Ägypters Sayyid Qutb. Der Islamismus-Vordenker griff dabei auf antisemitische Stereotypen ausislamischen und europäischen Quellen zurück und agitierte gegen eine „antagonistische jüdische Macht“, die über eine „riesige Armee von Agenten“ verfüge.Von ihrem ersten Tag an seien Juden die „Feinde der islamischen Gemeinschaft“. In der jüngsten Ära seien die Juden an jedem Punkt dieser Erde dieAnführer desKampfes gegen den Islam geworden.
Beharrlich hätten die Juden „Einzelpersonen und Regimes in ihrer Verschwörung gegen die muslimische Gemeinschaft eingesetzt.“ Jeder, der diese Gemeinschaft von seiner Religion und seiner heiligen Schrift wegführe, könne „nur ein jüdischerAgentsein, ob er dies nun bewusst oder unbewusst, willentlich oder unwillentlich tut“.
Ebenso haben sich Vordenker des Jihadismus eindeutig antisemitisch positioniert, wie z.B. der„al-Qaida“-Gründer Usama Bin Ladin:
“Der jüdische Feind ist der Aggressor, der Verderber der Religion und der Welt.“
Islamisten rekurrieren auf wortgenaue Koranverse gegen Juden.In ihrerInterpretation werden die Juden zu historischen Gegnern des Islam.
Juden werden zu Drahtziehern einer weltweiten Verschwörung und kollektiv für Übel und Missstände verantwortlich gemacht. Nach wie vor stark verbreitetsind beispielsweise die bereits erwähnten „Protokolle derWeisen von Zion“, die 1926 insArabische übersetzt wurden.
Antisemitismus findet sich regelmäßig auch in Druckerzeugnissen aus dem Umfeld der„Millî Görüş“-Bewegung, insbesondere in der Zeitung „Millî Gazete“.
Die Juden seien die hinter den Kulissen agierenden Führer der herrschenden unislamischen, tyrannischen und „nichtigen“ Ordnung und damit ewige Gegner des Islam. Sie würden den gottlosen Westen und den größten Teil der Welt beherrschen.
Georg Pazderski: Muslime dürfen ihren Antisemitismus nicht in unserer Gesellschaft verbreiten
Zur Warnung des Rabbis Meyer vom Simon-Wiesenthal-Center vor zunehmendem Antisemitismus in Deutschland erklärt der stellvertretende AfD-Vorsitzende Georg Pazderski:
„Die Warnung aus dem Simon-Wiesenthal-Center kann nicht ernst genug genommen werden. Anti-jüdische und anti-israelische Demonstrationen häufen sich aktuell in Deutschland genauso wie tätliche Angriffe auf unsere jüdischen Mitbürger.
Das ist eine schlimme, nicht hinzunehmende Entwicklung, die ihren Ursprung in der immer noch andauernden unkontrollierten Masseneinwanderung von Muslimen nach Deutschland hat. Diese Menschen bringen nicht nur ihr steinzeitliches Weltbild, sondern auch ihren Judenhass und Hass auf Israel in die deutsche Gesellschaft ein. Durch die offenen Grenzen importieren wir aber auch die lokalen Konflikte und Auseinandersetzungen aus den Heimatländern der Einwanderer. Das darf nicht sein, Deutschland darf nicht zum Schauplatz für Konflikte aus anderen Regionen werden.
Frau Merkel ist immer noch nicht gewillt, unsere Grenzen zu schützen und auch vom neuen Innenminister ist, wie schon die Vergangenheit gezeigt hat, wenig zu erwarten. Jede Gemeinde, jede Stadt muss nun sehr wachsam sein, damit sich Antisemitismus und die importierten ethnischen Konflikte nicht bei uns ausbreiten.“ AfD