Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat in scharfen Worten die Angriffe gegen Flüchtlinge in Heidenau verurteilt: „Diejenigen, die gegenüber Flüchtlingen, egal aus welchen Gründen sie nach Deutschland gekommen sind, Hass und Angst schüren und die Polizeibeamte angreifen und verletzen, stellen sich außerhalb unserer Wertegemeinschaft“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).
„Die Vorgänge sind beschämend für unser Land und absolut inakzeptabel. Jeder Flüchtling der zu uns kommt, egal aus welchen Motiven, hat ein Recht darauf, sicher und vernünftig untergebracht zu werden.“ De Maizière sagte weiter: „Jeder, der das in Frage stellt, sollte sich nur für einen Moment in die Situation der Flüchtlinge versetzen. Jeder, der die Flüchtlinge beleidigt oder gar tätlich angreift, wird die volle Konsequenz des Rechtsstaats zu spüren bekommen. Wir werden uns das nicht gefallen lassen.“ Der Tagesspiegel
Debatte nicht dem Mob überlassen
In Deutschland gab es schon einmal Szenen wie die vor dem Praktikermarkt in Sachsen: Vor 23 Jahren stand ein Mob aus Wendeverlierern und angetrunkenen Möchtegern-Blockwarten vor einem Heim für Vietnamesen in Rostock-Lichtenhagen. In den 1990er-Jahren brannten an anderen Orten des gerade wiedervereinten Deutschland Häuser, in denen Menschen lebten, die Schutz gesucht hatten. Es gab Tote.
Empörung über den Hass von Heidenau
Szenen, wie damals in Rostock oder heute in Heidenau könnte es leider immer wieder geben in diesem Land. Der Regierungschef schwieg damals. Von Helmut Kohl ist uns kein Wort des Mitgefühls mit den Opfern überliefert. Das Thema wurde am Rande der Gesellschaft verhandelt, Rechtsradikale zogen danach in einige Landesparlamente ein.
Zwar ist bis heute kein Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Asylbewerberheim dokumentiert. Trotzdem ist heute vieles anders als damals: Minister und Ministerpräsidenten empören sich über die Vorgänge am Praktiker-Markt von Heidenau. Polizisten verteidigen Flüchtlinge, anstatt mit Rechtsradikalen zu fraternisieren. Die Frage, wie wir mit Flüchtlingen umgehen, welche kommen können und wie wir sie integrieren, ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Alle scheinen darüber zu diskutieren und überlassen das Thema nicht den Rechtsextremisten in Heidenau und anderswo.
Dass das so ist, ist weniger das Verdienst der Politik als das einer Zivilgesellschaft, die es vor einem Vierteljahrhundert so nicht gab. Helferkreise in den Kommunen übernehmen Aufgaben bei der Flüchtlingsbetreuung, die eigentlich von den Behörden und Verbänden zu erbringen wären. Kritiker sprechen bereits vom „Staatsversagen“, das glücklicherweise durch die Ehrenamtlichen verhindert werde. Den vielen Freiwilligen, die Sprachkurse geben, Stellen vermitteln und Wohnungen streichen wäre schon viel geholfen, wenn es in Berlin endlich eine Debatte geben würde: Darüber, wie wir in Zukunft mit den Flüchtlingen leben wollen und können. Schwäbische Zeitung
Ein großes Bravo. Genau so ist es.
Als wir 1945 aus Schlesien vertrieben wurden, mussten wir innerhalb einer Stunde das Haus verlassen. Ich ging BARFUSS 700 Km bis nach Berlin und von dort nach Würzburg. Hunger und Typhus waren unsere ständigen Begleiter. Niemand half uns , wenn wir Hunger oder Durst hatten wurden wir als Zigeunerpack weitergejagt. Geschlafen haben wir in Feldscheunen oder unter freiem Himmel. Hilfe haben wir von niemand erhalten. Wie so vielen “ Wirtschaftsflüchtlingen“ hier bei uns massenhaft Zucker in den A…. geblasen wird, macht mich wütend, und wer kann sich denn sicher sein, daß unter den vielen Flüchtlingen aus dem Nahen Osten nicht viele „schlafende“ Islamisten sind. Schauen Sie sich die täglichen Bilder doch mal an!